Drei Tage Ontario, Canada	von Dieter Fischer Verbindung halten Die neue Heimat Roetgener in der Fremde Roetgener Seiten Nordamerika Neuseeland Indien In Arbeit In Arbeit Historische Auswanderer
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Reise im Juni 2010 Nah an der Wildnis, nur eine kurze Zeit im Blockhaus, Phantastisches um mich herum, das ist Meditation pur, einfach hinschauen. Man hört nichts als nur das leise Plätschern des Sees und einzelne Vogelrufe direkt aus dem Wald. Kein Telefon, Fernsehen, weder Autogeräusche noch Flugzeuglärm, da die Flugrouten weit außerhalb lagen.    Beinah fühle ich mich wie ein Eremit, nur dass ich nicht Selbstversorger war, und die Ernte gleich welcher Art hätte abwarten müssen. Für diese kurze Zeit war Lebensmittelvorrat aus der 400 km entfernten Stadt Toronto mitgebracht worden. Auch hätte man viele Einheimische kennenlernen können, sofern man wollte. Nach dem Einsprühen mit Insektenspray blieben diese aber auf Distanz, nämlich Mücken jeglicher Art, Fliegen in allen Größen, ebenso Libellen in Farben, wie man sie zuhause nicht kennt. Der Rauch des Lagerfeuers machte den Abend erträglich und andererseits zu einem kleinen Abenteuer.    Das Studieren des Mischwaldes von einem nahen Sandweg aus war sehr lehrreich, konnte ich doch schon nach 100 m dieses Weges neun verschiedene Nadelhölzer zählen, die kanadische Kiefer erst gar nicht mitgezählt. Ebenfalls Taxusbäume als Edelgehölz, die in meiner Erinnerung schlummerten. Die Birken mit ihrer ganz weißen Schale fielen mir direkt ins Auge. Ahorn in vielen Variationen, alles eine wahre Augenweide. Mein erster Gedanke war: Warum durchforstet die Forstbehörde hier nicht? Denn alle Baumarten wuchsen hier wild durcheinander, so dicht, dass man nicht in den Wald hätte gehen können. Wie gesagt, es war Urwald. Von Baumkulturen an besagter Stelle konnte also keine Rede sein.    Auch Blumen konnte ich bestaunen, die ich von zuhause her nicht kannte, und so hörte ich, verschiedene dieser Blumen stehen unter Artenschutz. Das Moos und die Flechten auf den Baumstämmen und Ästen sagte mir, dass hier lange und strenge Winter sind - mit viel Sturm, der wiederum entsprechend Windwurf verursacht, aber auch Bäume, die stark von Käfern befallen waren. Löcher von ca. 3-4 cm Durchmesser, etagenförmig angebracht, waren ein Zeichen dafür, dass diese Bäume von mehreren Vogelarten bewohnt werden.    Vielleicht komme ich ja noch mal hierher, bewaffnet mit Lexika über Flora und Fauna, mit Angel und Axt für das Holz des Lagerfeuers, mit Mundharmonika sowie Kugelschreiber und Papier, um neue Eindrücke aufschreiben zu können. Es muss ja nicht gerade die Reportage einer Bärenjagd sein.
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