Die Antwort:                                                           Piefer (in Raeren), den 6. November 1864 

 


Lieber Freund Hermann!

 

   Mit der größten Theilnahme hab ich Dein, mit dem 19. vom Monat beginnendes, für mich sehr inhaltreiches Schreiben soeben durchlesen und betrachtungsvoll vor mir liegen. Mit ebenso großer Verlegenheit habe ich diesen meinen Brief zu schreiben angefangen; weswegen, werde ich Dir nicht zu sagen brauchen! Statt aller Entschuldigung will ich mir selbst die schwerste Anschuldigung meiner Verzart­heit zur Last legen. Zu einer anderen Zeit einmal herauf zu kommen, getraue ich Dir, meines Fackelsinnes wegen, nicht zu versprechen; ob Du über Kirmes nur nicht zürnen, vielleicht schwören wirst, auch bei mir nicht mehr über den Dürpel treten zu wollen, habe ich zu befürchten. Gott erbarm! Was wird es geben? Nichts anders möchte ich versuchen, als Dir die Bitte vorzulegen, mir doch dieses einzige Mal zu verzeihen und dann ohne mich ebenso freudevoll den heutigen Abend zubringen zu wollen.           

Im Vertrauen auf eine gnädige sanftmüthige Aufnahme

                                                                                        grüßt kopfkreuzend und reuevoll,

 Johann Peter Pesch.