Antwort auf den vorhergehenden Brief:                            Raeren, den 15. Oktober 1864

                              


 Theuerster meiner Freunde!

                 

                


   Schon öfter war mir der Gedanke aufgetaucht, Dir einmal die Frage zu stellen, ob meine Briefe Dir auch so viel werth seien, dieselben, so wie ich, aufzubewahren. Ganz unerwartet wurde mir dieses, ohne die Frage zu stellen, am 11. dieses Monats durch ein drei- vierfach verdoppeltes Schreiben von Dir beantwortet. Nachdem ich unermüdet dasselbe durchlesen und das für mich so Interessante bewundert hatte, erfuhr ich am Schlusse desselben, daß hiermit noch nicht alles abgemacht sei, sofern mir eine Fortsetzung angenehm sein würde. Daß dieses der Fall im höchsten Grade bei mir ist, weiß ich, daß ich Dir nicht zu sagen brauche; allein, lieber Hermann, die ungeheure Schuld in die ich bei Dir gerathe? Nur geringe Gegendienste weiß ich Dir dafür zu leisten. Zudem steht mein Verlangen danach, die angekündigten Nummern des „Echo“ sowie die „Geschichte der Grafen von Heimbach“ von Dir zu bekommen. Was ich Dir anzubieten habe, ist, „Wallfahrth nach Kevelar“, ein geschichtliches Werk dieses Ortes und aller bei dem Gnadenbilde daselbst geschehenen Wunder. Wie ich hoffte, habe ich dasselbe dort zum Ankauf ausgeboten gefunden. Könntest Du deshalb doch einen persönlichen Besuch bei mir machen, um dasselbe in Empfang zu nehmen! Sollte es Dir jedoch unmöglich sein, so werde ich es Dir anderwärts besorgen. Also wie gesagt, solltest Du meine Verschuldung bei Dir nicht achten, so erwarte ich, je eher je lieber, eine recht angenehme Fortsetzung, daher  in voller Hochachtung einen herzlichen Gruß von Deinem Freunde,

               

                  Johann Peter Pesch.