Von August Heck, Roetgen
 
 
  (Entnommen aus Nr. 2 der Heimatschriftreihe des Landkreises Monschau,1959: Walter Scheibler, 
  „Zwischen zwei Fronten“, Seite 335 bis 343)
 
 
  Nachdruck mit freundlicher Genehmigung der Städteregion Aachen.
 
 
  Das
  Zurückfluten
  der
  deutschen
  Truppen
  kündigte
  sich
  durch
  Truppendurchzüge
  und
  starke 
  Einquartierung
  an.
  Bis
  9.
  September
  1944
  marschierten
  unausgesetzt
  Truppen
  durch.
  Damit 
  steigerte
  sich
  die
  Lufttätigkeit
  der
  feindlichen
  Luftwaffe
  in
  beängstigender
  Weise,
  sodass
  die 
  Einwohner
  sich
  kaum
  noch
  aus
  den
  Häusern
  wagen
  konnten.
  In
  einem
  auffälligen
  Gegensatz
  zu 
  den
  Rückzugsbewegungen
  marschierte
  am
  Samstag,
  dem
  9.
  9.
  eine
  stärkere
  deutsche 
  Infanterie
  Einheit,
  die
  allem
  Anscheins
  nach
  neu
  aufgestellt
  und
  ausgerüstet
  wor
  den
  war,
  durch 
  Roetgen
  gegen
  Eupen.
  Nach
  ihren
  Angaben
  hatte
  sie
  Befehl,
  durch
  Gegenangriff
  die 
  Vorwärtsbewegung
  alliierter
  Heeres
  verbände
  aufzuhalten.
  Es
  ist
  nicht
  bekannt
  geworden,
  was 
  später
  aus
  dieser
  Einheit
  geworden
  ist.
  Während
  der
  10.
  September,
  ein
  Sonntag,
  ohne 
  irgendwelche
  Vorgänge
  verlief,
  sprengten
  am
  11.
  September
  in
  den
  Vormittagsstunden
  deutsche 
  Nachhuten
  die
  wichtigsten
  Teile
  der
  Eisenbahnanlagen
  auf
  dem
  Bahnhof
  in
  Roetgen.
  Die 
  Sprengung
  war
  von
  solcher
  Gewalt,
  dass
  Eisenteile
  und
  Schienenstücke
  hunderte
  Meter
  weit 
  umherflogen.
  Am
  Nachmittag
  des
  gleichen
  Tages
  wurde
  eine
  deutsche
  Panzerabteilung,
  die
  auf 
  ihrem
  Rückzug
  Petergensfeld
  erreicht
  hatte,
  dort
  von
  alliierten
  Fliegerstreitkräften
  mit
  Bomben 
  und
  Bordwaffen
  angegriffen,
  wobei
  ein
  Munitionswagen
  getroffen
  wurde
  und
  in
  die
  Luft
  flog.
  Die 
  Besatzungen
  der
  Fahrzeuge
  retteten
  sich
  zum
  Teil
  hinter
  Hecken
  und
  Bäumen.
  Ein
  anderer
  Teil 
  suchte
  durch
  schnelleres
  Fortkommen
  und
  Ausweichen
  dem
  Angriff
  zu
  entgehen.
  Bis
  tief
  nach 
  Roetgen
  hinein
  wurden
  die
  Panzer
  verfolgt.
  Ihrer
  Vernichtung
  konnten
  sie
  sich
  nur
  dadurch 
  entziehen,
  dass
  sie
  unter
  Bäu
  men
  und
  Büschen
  Halt
  machten
  und
  sich
  so
  der
  Sicht
  der 
  feindlichen
  Flieger
  entzogen.
  Gleichfalls
  am
  11.
  Sept.
  bewarfen
  feindliche
  Fliegerstreitkräfte
  die 
  deutsche
  Flakstellung
  auf
  dem
  „Acker"
  mit
  zahl
  reichen
  Bomben.
  Die
  deutschen
  Flaksoldaten,
  die 
  die
  betreffende
  Stellung
  inne
  hatten,
  hatten
  aber
  erkannt,
  dass
  sie
  an
  den
  Vortagen
  durch 
  feindliche
  Beobachtungsflugzeuge
  ausgemacht
  worden
  waren
  und
  wechselten
  ihre
  Stellung, 
  ließen
  aber
  zur
  Tarnung
  einiges
  Material
  zurück.
  Der
  feindliche
  Bombenangriff
  stieß
  also
  ins 
  Leere. 
  An
  Standtruppen
  befanden
  sich
  in
  Roetgen
  nur
  Flaktruppen
  in
  Stärke
  von
  etwa
  100
  Mann. 
  Sie
  verließen
  am
  11.
  September
  abends
  mit
  dem
  Eintritt
  der
  Dämmerung
  den
  Ort,
  um
  sich
  in 
  Rott neu festzusetzen.
  In
  der
  Nacht
  vom
  11.
  zum
  12.
  September
  1944
  ging
  eine
  stärkere
  deutsche
  Infanterieeinheit 
  lautlos
  durch
  Roetgen
  zurück
  in
  Richtung
  Rott.
  Es
  war
  die
  letzte
  deutsche
  Einheit,
  die
  den
  Ort 
  passierte.
  Von
  ihnen
  war
  nur
  eben
  zu
  erfahren,
  dass
  amerikanische
  Truppen
  bereits
  in
  Eupen 
  seien.
  Von
  einem
  Gefühl
  völliger
  Vereinsamung
  befallen,
  erkannte
  man,
  dass
  man
  sich
  jetzt
  im 
  „Niemandsland"
  befand.
  Eine
  unheimliche
  Stille
  lag
  von
  da
  an
  über
  dem
  Ort.
  Ein
  Teil
  der 
  Einwohner
  hatte
  sich
  in
  die
  Evakuierung
  begeben.
  Der
  größte
  Teil
  aber
  hatte
  sie
  abgelehnt.
  Da 
  aber
  mit
  Rücksicht
  auf
  die
  an
  der
  Ostseite
  von
  Roet
  gen
  liegenden
  Westwallbunker
  immerhin 
  eine
  Gefahr
  kriegerischer
  Zusammenstöße
  im
  Ort
  selbst
  bestand,
  verließen
  viele
  Einwohner
  ihre 
  Behausungen
  und
  begaben
  sich
  in
  das
  westliche
  Waldgebiet,
  wo
  sie
  glaubten,
  größere 
  Sicherheit
  zu
  finden.
  Am
  10.
  und
  11.
  September
  konnte
  man
  von
  höher
  gelegenen
  Punkten
  aus 
  an
  dem
  Wechsel
  zwischen
  Granatabschüssen
  und
  Einschlägen
  das
  Vorrücken
  der
  Front
  linie
  im 
  Raum
  Herbesthal/Aachen
  beobachten.
  Das
  Erscheinen
  zahlreicher
  Aufklärungsflugzeuge
  der 
  feindlichen
  Luftmacht,
  die
  in
  ge
  wissen
  Zeitabständen
  kamen
  und
  wieder
  verschwanden,
  ließ 
  aber
  das
  Herannahen
  feindlicher
  Heeresverbände
  auch
  für
  den
  Ort
  Roetgen
  nicht
  mehr 
  zweifelhaft
  sein.
  Am
  Bahnhof
  in
  Roetgen
  duckte
  sich
  noch
  eine
  deutsche
  Nachhut,
  um
  das 
  Erscheinen
  solcher
  Verbände
  abzuwarten.
  Sie
  warteten
  noch
  bis
  zum
  12.
  September 
  nachmittags gegen 14.30 Uhr.
  Zu
  dieser
  Stunde
  rückten
  amerikanische 
  Truppen
  von
  Eupen
  her
  zunächst
  in
  Petergensfeld 
  ein,
  schwärmten
  hier
  durch
  alle
  Gassen
  und
  Wege,
  legten
  Fernsprechleitungen
  und 
  stießen
  unmittelbar
  darauf
  vor
  dem
  Bahnhof
  in
  Roetgen
  über
  die
  Reichsgrenze
  und 
  brachten
  auf
  der
  rechten
  Seite
  des
  Bahngeländes
  Geschütze
  in
  Stellung.
  Die
  deutsche 
  Nachhut
  suchte
  im
  Schutze
  des
  Eisenbahndamms
  in
  der
  Offermannstraße
  in
  Richtung 
  Fringshaus
  zu
  entkommen,
  wo
  sie
  sich
  neu
  festsetzten:
  Der
  andere
  Teil,
  der
  Nachhut
  entwich 
  durch
  das
  Grölis
  bachtal
  in
  Richtung
  der
  Dreilägerbachtalsperre.
  Einer
  der
  zurückgehenden 
  Soldaten
  wurde
  im
  Grölisbachgebiet
  durch
  feindliches
  Feuer
  angeschossen
  und
  schwer 
  verwundet.
  Er
  brachte
  den
  Nachmittag
  über
  in
  einem
  Haferfeld
  zu
  und
  suchte
  am
  Abend
  die 
  Häuser
  im
  Rommel
  -
  weg
  auf,
  wo
  er
  mit
  Lebensmitteln
  und
  Zivilkleidung
  versehen
  wurde,
  um
  das 
  Krankenhaus
  in
  Roetgen
  aufsuchen
  zu
  können.
  Die
  anderen
  Soldaten
  schwärmten
  auseinander 
  und
  suchten
  sich
  hinter
  Büschen
  und
  Hecken
  dem
  feindlichen
  Infanteriefeuer
  zu
  entziehen,
  um 
  dann
  schließlich
  die
  schützenden
  Westwallbunker
  zu
  erreichen. 
  Als
  die
  ame
  rikanischen
  Truppen 
  keinen
  ernsthafteren
  Widerstand
  mehr
  sahen,
  stießen
  sie
  in
  den
  Ort
  selbst
  vor.
  Das
  geschah 
  zunächst
  dadurch,
  dass
  sie
  eine
  Panzerabteilung
  durch
  die
  Rosentalstraße
  vormarschieren 
  ließen.
  Der 
  Abteilung
  voraus
  marschierte
  zu
  beiden
  Seiten
  der
  Straße
  in
  2
  bis
  3
  m
  Einzelabstand 
  eine
  Abteilung
  Scharfschützen,
  die
  mit
  schussbereitem
  Gewehr
  alle
  Vorgänge
  um
  sich
  herum 
  beobachteten
  und
  es
  dabei
  hauptsächlich
  auf
  versprengte
  deutsche
  Soldaten
  abgesehen
  hatte. 
  Am
  „Siefchen"
  bog
  die
  Abteilung
  in
  den
  Rommelweg
  ein
  und
  setzte
  ihren
  Weg
  bis
  zum 
  „Kreitzenende"
  fort,
  wo
  sie
  100
  Meter
  vor
  den
  ersten
  Bunkern
  Halt
  machte,
  nachdem
  sie
  hier
  mit 
  MG-Feuer
  an
  gefallen
  wurde.
  Hier
  fiel
  auf
  deutschem
  Boden
  der
  erste
  amerikani
  sche
  Offizier.
  Im 
  weiteren
  Verlauf
  des
  Nachmittags
  rückten
  weitere
  Panzereinheiten
  auch
  über
  die
  Hauptstraße 
  nach.
  Andere
  Panzer
  kämmten
  die
  übrigen
  Dorfstraßen
  nach
  deutschen
  Soldaten
  durch.
  Das 
  Feuer,
  das
  den
  amerikanischen
  Soldaten
  aus
  den
  Bunkern
  entgegenschlug,
  blieb
  natürlich
  nicht 
  unerwidert.
  Die
  am
  Bahnhof
  in
  Stellung
  gebrachten
  Geschütze
  feuerten
  auf
  die
  Bunker
  und
  in 
  den
  Kessel
  zwischen
  dem
  „Vallheiderberg",
  der
  Sperrmauer,
  dem
  Struf
  feltberg,
  Hollensiefen
  und 
  Münsterwald.
  Dabei
  wurden
  das
  Haus
  von 
  Alois
  Klubert,
  das
  Wärterhaus
  neben
  der
  Sperrmauer 
  und
  die
  gesamte
  Filteranlage
  des
  Wasserwerks
  im
  Distrikt
  Hollensiefen
  in
  Brand
  geschossen 
  und
  vollständig
  zerstört.
  Eine
  große
  Anzahl
  von
  Granaten
  ging
  auf
  der
  Feldflur
  „Acker",
  wo
  man 
  noch
  die
  abgerückte
  Flakabteilung
  vermutete
  und
  in
  den
  anschließenden
  Münsterwald
  nieder, 
  weil
  man
   
  vermutete,
  dass
  sich
  hierin
  deutsche
  Soldaten
  verschlagen
  hätten.
  Die
  Nacht
  vom
  12. 
  zum
  13.
  September
  verlief
  ohne
  besondere
  Vorkommnisse. 
  Am
  13.
  September
  morgens
  setzten 
  sich
  die
  Kämpfe
  vor
  den
  Bunkern
  wieder
  energisch
  fort.
  Den
  Hauptwiderstand
  leistete
  der 
  Bunker
  links
  vom
  Grölisbach,
  der
  dort
  fast
  un
  sichtbar
  im
  Hang
  des
  Münsterwaldes
  eingebettet 
  lag.
  Aus
  diesem
  Bunker
  feuerten
  noch
  deutsche
  Soldaten,
  als
  amerikanische
  Soldaten
  oben 
  bereits
  auf
  seiner
  Decke
  herumspazierten.
  Von
  amerikanischer
  Seite
  verlautete,
  der
  Bunker 
  würde
  zu
  gebaggert,
  wenn
  die
  Besat
  zung
  das
  Feuer
  nicht
  einstelle. 
  Am
  14.
  September
  ergaben 
  sich
  sämt
  liche
  Bunkerbesatzungen
  und
  am
  gleichen
  Tage
  stießen
  die 
  Amerikaner
  nach
  Rott
  und 
  Mulartshütte,
  am
  16.
  9.
  nach
  Zweifall
  und
  am
  18.
  und
  20.
  9.
  nach
  Stolberg
  durch.
  Damit
  war
  der 
  Westwall
  an
  einer
  Stelle
  durchbrochen
  worden,
  wo
  man
  es
  nicht
  vermutete.
  Es
  berührte
  in
  der 
  Zivilbevölkerung
  eigenartig,
  dass
  die
  Amerikaner
  so
  fort
  bis
  Stolberg
  vorgestoßen
  waren, 
  während
  sie
  ihre
  rechte
  Flan
  ke
  bei
  Roetgen,
  wenigstens
  zunächst,
  hängen
  ließen.
  Bald
  aber 
  er
  -
  kannte
  man,
  dass
  ein
  größeres
  Ziel,
  nämlich
  die
  Einschließung
  von
  Aachen,
  damit 
  beabsichtigt
  war.
  Während
  sich
  die
  zweitägigen
  Kämpfe
  an
  der
  Talsperre
  abspielten,
  suchten
  die 
  deutschen
  Nachhuten,
  die
  vom
  Bahnhof
  aus
  nach
  Fringshaus
  hatten
  entkommen
  können,
  die 
  Amerikaner
  in
  der
  Roetgener
  Flanke
  zu
  stören.
  Das
  war
  nicht
  nur
  gefährlich
  für
  die 
  Zivilbevölkerung,
  sondern
  auch
  lästig
  und
  störend
  für
  die
  Amerikaner.
  Die
  letzteren
  stießen 
  deshalb
  zu
  beiden
  Seiten
  der
  Bundesstraße
  durch
  den
  Wald
  vorgehend,
  bis
  Fringshaus
  durch 
  und drängten die dort plänkelnde deutsche Abteilung nach Lammers
  dorf hinunter.
   
  „STADT" ROETGEN EINGENOMMEN
    
  Inzwischen
  erfuhr
  man
  von
  den
  eingerückten
  Truppen,
  dass
  sie
  zur
  1.
  amerikanischen 
  Armee 
  gehörten,
  die
  unter
  dem
  Befehl
  des
  Generals
  Bradley
  standen.
  Über
  die
  Besetzung
  von
  Roetgen 
  ließ
  der
  amerikanische
  Rundfunk
  die
  Meldung
  verbreiten,
  dass
  Truppen
  ihrer
  1.
  Armee
  südlich 
  von
  Aachen
  die
  deutsche
  Reichsgrenze
  über
  schritten
  hätten
  und
  bereits
  die
  erste
  deutsche 
  „Stadt" Roetgen von ihnen besetzt worden sei.
  Am
  13.
  September
  rückten
  erneut
  starke
  motorisierte
  Infanterie
  -
  
  und
  Panzereinheiten
  in
  den 
  Ort
  ein
  und
  blieben
  im
  unteren
  Teil
  des
  Dorfes
  nach
  Rott
  hin
  liegen,
  bis
  am
  14.
  September
  der 
  Weg
  durch
  den
  Sperrgürtel
  an
  der
  Talsperre
  freigekämpft
  war.
  Untermischt
  waren
  diese 
  Einheiten
  von
  Luftabwehrgeschützen,
  Sanitätsfahrzeugen
  und
  Straßenbautrupps.
  Der
  14. 
  September
  brachte
  den
  Einmarsch
  starker
  motorisierter
  Artillerie,
  die
  über
  den
  ganzen
  Ort 
  zerstreut
  Stellung
  bezog
  und
  sofort
  begann,
  ihre
  verderbenbringende
  Saat
  in
  die
  ganze 
  Umgebung
  zu
  versenden.
  In
  der
  Zeit
  vom
  16.
  bis
  23.
  September
  trafen
  täglich
  neue 
  Truppenverstärkungen
  ein,
  die
  sich
  auf
  ein
  längeres
  Verweilen
  einrichteten.
  Kampfhandlungen 
  fan
  den
  in
  und
  bei
  Roetgen
  aber
  nicht
  mehr
  statt.
  Diese
  wickelten
  sich
  nunmehr
  außerhalb
  des 
  Beobachtungsbereiches der Roetgener Zi
  vilbevölkerung ab.
  
  Am
  22.
  September
  fand
  erstmalig
  ein
  amerikanischer
  Feldgottesdienst
  in
  der
  katholischen 
  Kirche statt.
  Am
  18.
  Oktober
  erhielt
  jeder
  erwachsene
  Ortseinwohner
  einen
  Personalausweis
  der 
  Besatzungsmacht,
  den
  jeder
  bei
  sich
  zu
  füh
  ren
  hatte.
  Am
  2.
  Oktober
  erfolgte
  die 
  Inanspruchnahme
  der
  Unter
  richtssäle
  der
  kath.
  Volksschule
  für
  Kriegslazarette,
  in
  die
  im
  Laufe 
  der
  Monate
  auch
  viele
  deutsche
  Soldaten
  eingeliefert
  wurden. 
  Am
  3.
  Oktober
  trat
  die
  inzwischen 
  eingetroffene
  amerikanische
  Militärpo
  lizei
  in 
  Aktion.
  Sie
  befasste
  sich
  mit
  den
  zurückgebliebenen 
  Angehörigen
  der
  NSDAP
  und
  suchte
  die
  Bevölkerung
  zu
  ermahnen,
  keine
  Spionage
  nach 
  Deutschland
  zu
  betreiben,
  denn
  die
  Sicherheit
  der 
  Amerikaner
  bedeutete
  auch
  die
  Sicherheit
  der 
  deutschen Zivilbevölkerung vor deutschen Feuer- und Luftüberfällen.
  Am
  16.
  Oktober
  war
  schwächeres
  amerikanisches
  Geschützfeuer. 
  Abends
  gegen
  9
  Uhr
  setzte 
  plötzlich
  ein
  konzentriertes
  deutsches
  Feuer
  auf
  den
  Mittelpunkt
  von
  Roetgen
  ein.
  Mehrere 
  Häuser,
  da
  runter
  das
  Sparkassengebäude,
  erhielten
  Treffer. 
  Andere
  Häuser
  erlitten
  Spreng-
  und 
  Splitterschäden.
  Der
  Weber
  Heinrich
  Dobbel
  stein
  von
  hier
  wurde
  in
  seiner
  Wohnung
  von
  einem 
  Granatsplitter
  im
  Kopf
  getroffen.
  Er
  wurde
  in
  das
  amerikanische
  Kriegslazarett
  eingeliefert, 
  wegen
  der
  Kompliziertheit
  der
  Verletzung
  aber
  in
  das
  rückwärtige
  Etappengebiet
  gebracht.
  Die 
  Angehörigen
  erhielten
  keine
  Nachricht
  über
  seinen
  Verbleib.
  Heinrich
  Dobbelstein
  blieb
  bis
  heute 
  verschollen.
  Ein
  amerikanischer
  Armee-Feldgeistlicher
  hat
  sich
  überall
  in
  Eupen
  und
  in
  Belgien 
  nach
  ihm
  erkundigt,
  aber
  nichts
  ermitteln
  können.
  Am
  17.
  Oktober
  in
  den
  Abendstunden
  war 
  schwe
  -
  res 
  Artilleriefeuer
  um 
  Aachen
  hörbar.
  Um
  21.30
  Uhr
  erreichte
  deut
  sches 
  Artilleriefeuer
  den 
  südöstlichen
  Teil
  von
  Roetgen,
  wobei
  das
  Haus
  von
  Gregor
  Knott
  getroffen
  wurde.
  Am
  18. 
  Oktober
  war
  wie
  derum
  schweres
  Artilleriefeuer
  um
  Aachen
  hörbar.
  Abends
  überflo
  -
  gen
  starke 
  Bomberverbände
  den
  Ort.
  Um
  21.30
  Uhr
  waren
  deutsche
  Erkundungsflieger
  mehrere
  Stunden 
  über
  Roetgen.
  Der
  19.
  Okto
  -
  ber
  brachte
  wieder
  schweres
  Feuer
  der
  amerikanischen
  Batterien.
  In 
  der
  Nacht
  zum
  21.
  Oktober
  drangen
  deutsche
  Truppen
  in
  Lam
  mersdorf
  ein,
  wurden
  aber
  durch 
  einen
  amerikanischen
  Gegenangriff
  wieder
  verdrängt.
  Vom
  20.
  bis
  30.
  Oktober
  war
  täglich 
  amerikani
  sches
  Geschützfeuer.
  Am
  23.
  Oktober
  wurde
  die
  erste
  V1
  in
  schnellem
  Ost-Westflug 
  beobachtet.
  Am
  25.
  Oktober
  mussten
  die
  Bewohner
  des
  Rommelweges
  ihre
  Häuser
  unter 
  Zurücklassung
  des
  Inventars
  räumen,
  da
  sie
  amerikanischen 
  Angriffstruppen,
  die
  in
  einem
  steten 
  Fluss
  neu
  eintrafen,
  zur
  Verfügung
  gestellt
  werden
  mussten.
  Am
  30.
  Oktober
  1944
  fielen
  10 
  deutsche
  Granaten
  in
  das
  Dorf.
  Nur
  die
  Häuser
  von
  Alfons
  Heinen
  und
  Witwe
  Paul
  Heinen 
  erhielten
  Treffer.
  In
  der
  Nacht
  vom
  31.
  Oktober
  zum
  1.
  November
  streute
  die
  deutsche
  Artillerie 
  wieder
  eine
  größere
  Anzahl
  von
  Granaten,
  verteilt
  über
  die
  gesamte
  Häusermark.
  Die
  in
  der 
  Nähe
  der
  evangelischen
  Kirche
  gelegenen
  Unterkunftsbaracken,
  welche
  von
  der
  amerikanischen 
  Besatzung
  benutzt
  wurden,
  gingen
  in
  Flammen
  auf,
  und
  ein
  Muniti
  onslager
  kam
  mit 
  lautem Knall zur Explosion. 
  Vom
  3.
  bis
  15.
  Dezember
  war
  täglich
  Geschützfeuer
  von
  ver
  schiedener
  Stärke.
  In
  der 
  Nacht
  vom
  15.
  zum
  16.
  Dezember
  schlug
  plötzlich
  heftiges
  deutsches
  Artilleriefeuer
  nach 
  Roetgen,
  ohne
  dass
  besondere
  Ziele
  getroffen
  wurden.
  Um
  4
  Uhr
  morgens
  setzte
  ein
  sehr 
  starkes
  deutsches
  Feuer
  ein,
  das
  den
  Südrand
  von
  Roetgen
  heimsuchte.
  Die
  Häuser
  von 
  Johann
  Küsgens
  und
  Hugo
  Stollewerk
  wurden
  durch
  Volltreffer
  schwer
  beschädigt.
  Der 
  Viehbestand
  von
  Johann
  Küsgens
  musste
  teilweise
  notgeschlachtet
  werden.
  Bei
  Anbruch
  der 
  Tageshelle
  konnte
  man
  beobachten,
  dass
  die
  Geschütze
  der
  Amerikaner
  auf
  Südrichtung 
  gedreht
  worden
  waren,
  was
  da
  rauf
  schließen
  ließ,
  dass
  nach
  Süden
  hin
  etwas
  Besonderes
  in 
  Vor
  bereitung
  war.
  Der
  Pfarrer
  von
  Roetgen
  musste
  auf
  Veranlassung
  der
  Ortskommandantur
  die 
  Frühmeßbesucher
  auf
  der
  Stelle
  nach
  Hause
  schicken,
  da
  Gefahr
  eines
  großen
  deutschen 
  Angriffs
  bestand.
  Der
  Pfarrer
  machte
  ferner
  ein
  völliges
  Ausgehverbot
  für
  die
  Zivil
  bevölkerung 
  bekannt,
  weil
  die
  amerikanische 
  Armeeführung
  mit
  militärischen
  Zusammenstößen
  innerhalb
  des 
  Ortes
  rechnen
  müsse.
  Tiefe
  Niedergeschlagenheit
  lastete
  auf
  der
  Bevölkerung.
  Um
  8
  Uhr
  hörte 
  das
  deutsche
  Fernfeuer
  auf.
  Von
  den
  Amerikanern
  wurde
  der
  um
  4
  Uhr
  morgens
  einsetzende 
  deutsche
  Beschuss
  als
  das
  Feuer
  von
  deutschen
  Eisenbahngeschützen,
  die
  bei
  Weismes 
  gestanden
  hätten,
  ausgemacht.
  Die
  amerikanische
  Artillerietätigkeit
  war
  im
  Tageslauf
  des
  16. 
  Dezember
  auffallend
  gering.
  Am
  Abend
  war
  eine
  längere
  deutsche
  Fliegeraufklärung.
  Der
  17. 
  Dezember
  brachte
  nur
  eine
  gemäßigte
  Artillerietätigkeit
  in
  südlicher
  Richtung.
  In
  der
  Nacht
  zum 
  18.
  Dezember
  fand
  eine
  große
  deutsche
  Luftaufklärung
  unter
  Setzen
  von
  Leuchtschirmen
  statt, 
  die
  stundenlang
  anhielt.
  Die
  Amerikanische
  Artillerie
  und
  Flak
  beobachtete
  wiederum, 
  währenddessen
  eisiges
  Schweigen.
  Außerhalb
  der
  Ortsmark,
  es
  soll
  nach
  amerikani
  schen 
  Angaben
  zwischen
  Schwerzfeld
  und
  Mützenich
  gewesen
  sein,
  waren
  durch
  deutsche
  Flugzeuge 
  Fallschirmspringer
  abgesetzt
  worden.
  Vier
  von
  ihnen
  wurden
  beim
  Durchkämmen
  des
  Geländes 
  tot
  aufgefunden,
  andere
  gefangengenommen,
  wie
  von
  der
  MP
  zu
  erfahren
  war.
  Daraufhin 
  setzten
  umfangreiche
  Haussuchungen
  der
  MP
  ein.
  In
  Roetgen
  selbst
  wurde
  jedoch
  niemand 
  gefunden.
  Um
  12
  Uhr
  mittags
  war
  ein
  kurzer
  deutscher
  Fliegerangriff
  ohne
  irgendwelche 
  örtlichen
  Ergebnisse.
  Am
  18.
  Dezember
  setzte
  um
  1
  Uhr
  früh
  wiederum
  eine
  lange
  deutsche 
  Luftaufklärung
  unter
  Setzen
  von
  Leucht
  -
  schirmen
  entlang
  des
  ganzen
  Frontbogens
  von
  Norden 
  über
  Osten
  bis
  Süden
  ein.
  Ohne
  Rücksicht
  hierauf
  setzte
  amerikanisches 
  Abwehr
  feuer
  ein.
  Um
  8 
  Uhr
  gleichen
  Tages
  begann
  ein
  deutscher
  Fliegeran
  griff,
  der
  auf
  starkes
  Abwehrfeuer
  der
  Flak 
  stieß.
  Um
  12.30
  Uhr
  erfolgte
  ein
  neuer
  Luftangriff,
  bei
  dem
  ein
  Flugzeug
  am
  Pilgerborn
  brennend 
  zu
  Boden
  stürzte.
  Die
  Besatzung
  konnte
  sich
  durch
  Fall
  schirmabsprung
  retten.
  Das
  am
  16. 
  Dezember
  verhängte
  Ausgehverbot
  für
  die
  Zivilbevölkerung
  dauerte
  bis
  21.
  Dezember.
  Am
  22. 
  trat
  eine
  Lockerung
  desselben
  ein
  insofern,
  als
  für
  die
  Hausfrauen
  eine
  Tagesstunde
  zum 
  Einkaufen
  freigegeben
  wurde.
  Am
  21.,
  22.
  und
  23.
  Dezember
  war
  starkes
  Artilleriefeuer
  in 
  südlicher Richtung.
  Inzwischen
  wurde
  in
  der
  Bevölkerung
  bekannt,
  dass
  zwischen
  Monschau
  und
  Luxemburg
  eine 
  große
  deutsche
  Offensive
  begonnen
  habe,
  die
  unter
  dem
  Befehl
  des
  General
  Gerd
  von 
  Rundstedt
  stehe.
  Amerikanischerseits
  hatte
  man
  eine
  Schwenkung
  dieser
  Offensive
  in
  Richtung 
  Roetgen
  und
  Eupen
  erwartet,
  die
  darauf
  hätte
  abzielen
  können,
  die
  zwischen
  Roetgen,
  Aachen 
  und
  Düren
  stehenden
  amerikanischen 
  Truppen
  abzuschneiden. 
  Am
  22.
  Dezember
  erfolgte
  daher 
  eine
  Verstärkung
  der 
  Artillerie. 
  Abends
  war
  wieder
  eine
  längere
  deutsche
  Lufterkundung.
  Der
  23. 
  Dezember
  brachte
  den
  ganzen
  Tag
  über
  schweres
  und
  langandauerndes
  amerikanisches 
  Geschützfeuer
  in
  südlicher
  Richtung.
  Viele
  Hausdächer
  wurden
  vom
  Luftdruck
  feu
  -
  ernder 
  Geschütze
  teils
  abgedeckt,
  teils
  beschädigt.
  An
  vielen
  Häusern
  zersprangen
  die 
  Fensterscheiben.
  Ein
  deutscher
  Jäger
  wurde
  bei
  einem
  Erkundungsflug
  über
  Roetgen 
  abgeschossen
  und
  stürzte
  auf
  einer
  Wiese
  im
  Grölisbachtal
  brennend
  ab.
  Der
  Flugzeugführer 
  wurde
  von
  amerikanischen
  Soldaten
  aus
  den
  Trümmern
  der
  Maschine
  geborgen.
  Ihm
  war
  der 
  Kopf
  vom
  Rumpfe
  getrennt
  worden.
  Auch
  am
  24.
  De
  zember
  setzte
  sich
  das
  starke 
  amerikanische
  Geschützfeuer
  in
  südli
  cher
  Richtung
  fort.
  Ab
  Mittag
  fuhr
  ein
  steter
  Strom
  von 
  Panzern
  durch
  den
  Ort
  in
  Richtung
  Eupen.
  Es
  war
  ein
  so
  großer
  Truppen
  durchzug
  in 
  gegenläufiger
  Richtung,
  dass
  die
  ganze
  Zivilbevölkerung
  meinte,
  die 
  Amerikaner
  müssten
  zurück 
  und
  die
  Deutschen
  kä
  men
  wieder.
  Die
  amerikanischen
  Soldaten
  lächelten
  über
  diese
  Ansicht 
  und
  erklärten,
  sie
  würden
  über
  Eupen
  in
  die
  Ardennen
  geworfen,
  um
  den
  Einbruch
  von 
  Rundstedt
  abzuriegeln.
  Den
  ganzen
  Tag
  über
  zogen
  große
  alliierte
  Bombereinheiten
  in
  west-
  südöstlicher
  Richtung.
  Sowohl
  am
  24.,
  25.
  und
  26.
  Dezember
  war
  unausgesetzt
  amerikanische 
  Artillerietätigkeit,
  die
  nur
  in
  den
  Nachtstunden
  nach
  ließ.
  Am
  letztgenannten
  Tage
  erfolgte
  um
  13 
  Uhr
  ein
  starker
  Luft
  angriff
  auf
  die
  amerikanischen
  Artilleriestellungen
  entlang
  der
  Eisen
  bahnlinie 
  von
  der
  Feldflur
  „Acker"
  bis
  zur
  Offermannstraße.
  Geschütze
  und
  Stellungen
  gingen
  in
  Brand 
  auf.
  Eines
  der
  angreifenden
  Flugzeuge
  stürzt
  brennend
  auf
  das
  Wohnhaus
  der
  Familie
  Noel
  in 
  Petergensfeld ab. 
  Vom
  27.
  bis
  31.
  Dezember
  war
  täglich
  amerikanisches
  Geschützfeuer.
  Am
  28.
  Dezember 
  zogen
  über
  400
  USA-Bomber
  unter
  Jäger
  schutz
  in
  west-östlicher
  Richtung
  über
  Roetgen. 
  Am
  1. 
  Januar
  1945
  erfolgte
  um
  9
  Uhr
  morgens
  ein
  deutscher
  Luftangriff
  auf
  die
  ame
  rikanischen 
  Artilleriestellungen
  rund
  um
  Roetgen.
  Eine
  der
  angreifenden
  Maschinen
  stürzte
  brennend
  ab. 
  Vom
  2.
  bis
  zum
  12.
  Januar
  1945
  war
  zwar
  täglich,
  aber
  nur
  noch
  schwächeres
  amerikanisches 
  Geschützfeuer
  zu
  verzeichnen,
  was
  offensichtlich
  mit
  dem
  Nachlassen
  und
  dem
  späteren 
  Zusammenbruch
  der 
  Ardennenoffensive
  in
  Zu
  sammenhang
  stand. 
  Am
  4.
  Januar
  1945
  erreichten 
  noch
  einmal
  eine 
  Anzahl
  deutscher
  Granaten
  den
  östlichen
  Rand
  von
  Roetgen,
  wobei
  das
  Haus 
  von
  Hubert
  Nellessen
  im
  „Brand"
  einen
  Treffer
  erhielt.
  Am
  12.
  Januar
  1945
  wurden
  durch
  die 
  Orts-Kommandantur
  von
  jeder
  Haushaltung
  eine
  bestimmte
  Anzahl
  Betttücher
  eingezogen,
  die 
  für
  die
  Anfertigung
  von
  weißen
  Tarnanzügen
  für
  die
  amerikanischen
  Soldaten
  der 
  Ardennenoffensive
  bestimmt
  sein
  sollten.
  Am
  13.
  Januar
  setzte
  ab
  17
  Uhr
  abends
  plötzlich 
  starkes
  amerikanisches
  Ab
  wehrfeuer
  ein,
  das
  bis
  zum
  Morgen
  des
  14.
  Januar
  andauerte.
  Es 
  berührte
  den
  Frontbogen
  von
  Nordosten
  bis
  Südosten
  und
  stand
  nach
  amerikanischen 
  Angaben 
  mit
  Angriffen
  in
  Zusammenhang,
  die
  deutscherseits
  gegen
  den
  vorgenannten
  Frontbogen 
  gerichtet
  wurden.
  Am
  14.
  Januar
  wurde
  ein
  deutsches
  Erkundungsflugzeug
  im
  Walde
  bei 
  Münsterbildchen
  abgeschossen.
  Der
  15.
  Januar
  brachte
  wieder
  stärkeres
  Geschützfeuer
  und 
  den
  Abschuss
  eines
  deutschen
  Flugzeu
  -
  ges
  im
  Distrikt
  Pilgerborn.
  Der
  16.
  Januar
  ließ
  nur 
  schwächeres
  Ge
  -
  schützfeuer
  aufkommen.
  Amerikanische
  Militärpolizei
  hielt
  allge
  meine 
  Haussuchungen
  ab
  nach
  Waffen
  und
  Heeresgut.
  Die
  Skiläufer
  mussten
  auf
  Anordnung
  der 
  Kommandantur
  ihre
  Schneeschuhe
  abgeben.
  Der
  17.
  und
  18.
  Januar
  hatte
  nur
  vereinzeltes 
  Geschützfeuer.
  Am
  19.
  Januar
  wurde
  von
  der
  Besatzungsmacht
  bekanntgegeben,
  dass
  die 
  deutschen
  Truppen,
  die
  am
  16.
  Dezember
  1944
  zwischen
  Luxem
  burg
  und
  Monschau
  einen 
  Offensivvorstoß
  in
  Richtung
  Lüttich
  un
  ternommen
  hätten,
  wieder
  auf
  ihre 
  Ausgangsstellungen
  im 
  Westwall zurückgeworfen worden seien.
  EISENHOWER IN ROETGEN
  Der
  20.
  Januar
  1945
  brachte
  plötzlich
  eine
  größere
  Absperrung
  durch
  Militär-Polizei
  und 
  Posten
  in
  der
  Hauptstraße.
  Eine
  stark
  ge
  sicherte
  Autokolonne
  brachte
  den
  Ober-
  Kommandierenden
  der
  amerikanischen
  Streitkräfte,
  General
  Eisenhower,
  nach
  Roetgen,
  wo
  er 
  mehrere
  Stunden
  in
  dem
  von
  einem
  höheren
  Militärbefehlshaber
  be
  wohnten
  Hause
  Nr.
  204 
  verweilte.
  Am
  27.1.
  mussten
  auf
  Anordnung
  der
  Orts-Kommandantur
  die
  Rundfunkgeräte
  abgeliefert 
  werden. Bis dahin war das Abhören auch der deutschen Rundfunksendungen gestattet.
  Am
  1.
  Februar
  war
  das
  Geschützfeuer
  nur
  noch
  schwach.
  Flücht
  linge
  aus
  Huppenbroich
  und 
  anderen
  Ortschaften
  des
  Kreises,
  die
  von
  den
  Amerikanern
  bei
  einem
  Vorstoß
  aufgebracht 
  worden
  waren,
  wurden
  in
  Roetgen
  untergebracht.
  Im
  Laufe
  des
  Tages
  wurde
  bekannt,
  dass
  die 
  Amerikaner
  die
  Ortschaften
  Konzen,
  Eicherscheid,
  Huppenbroich
  und
  Kesternich
  eingenommen 
  hätten.
  467
  deutsche
  Kriegsgefangene
  wurden
  auf
  LKW's
  durch
  Roetgen
  abtransportiert.
  Infolge 
  dieses
  Vormarsches
  gaben
  die
  Amerikaner
  eine
  Reihe
  ihrer
  Geschützstellungen
  in
  Roetgen
  auf 
  und zogen ab.
  Ab
  17.
  Februar
  fanden
  keine
  unmittelbaren
  Kriegshandlungen
  mehr
  statt.
  Vom
  vorgenannten 
  Tage
  ab
  bis
  zum
  25.
  Februar
  zogen
  täglich
  Truppen
  ab,
  während
  neue
  wieder
  ankamen
  und 
  nach
  einigen
  Tagen
  wieder
  weiterrückten.
  Daneben
  folgten
  Truppendurchzüge
  größten
  Stils
  in 
  Richtung
  und
  unter
  der
  Devise
  „Rhein".
  Am
  1.
  März
  rückten
  die
  letzten
  Standtruppen
  ab.
  Am
  4. 
  März
  räumte
  die
  Sicherheitspolizei
  ihre
  Quartiere
  und
  zog
  ebenfalls
  ab.
  Am
  19.
  März
  zog
  eine 
  größere
  Formation
  amerikanischer
  Negertruppen
  ein,
  deren
  Aufgabe
  es
  war,
  die
  von
  einer 
  amerikanischen
  Ingenieurtruppe
  im
  Kampfgebiet
  nach
  genau
  ausgearbeiteten
  Plänen
  gelegten 
  Minenfelder
  zu
  räumen. 
  Anfang
  Mai
  war
  diese 
  Arbeit
  beendet
  und
  die
  schwarzen
  Truppen
  zogen 
  wieder
  ab.
  Damit
  war
  der
  Ort
  von
  fremden
  Truppen
  wieder
  frei.
  Lediglich
  in
  Monschau
  blieb
  eine 
  amerikanische
  Kreiskommandantur
  zurück,
  die
  später
  durch
  die
  britische
  Kommandantur 
  abgelöst wurde.
  Für
  die
  Unterbringung
  der
  amerikanischen
  Feldtruppen
  während
  des
  Frontzustandes
  waren 
  ab
  November
  1944
  nach
  und
  nach
  zwei
  Drittel
  aller
  Häuser
  von
  ihren
  Bewohnern
  geräumt 
  worden,
  während
  die
  gesamte
  Bevölkerung
  auf
  das
  restliche
  eine
  Drittel
  der
  Häuser
  verwiesen 
  war.
  Als
  um
  die
  Mitte
  des
  Monats
  März
  das
  Beziehen
  der
  beschlagnahmt
  gewesenen 
  Wohnungen
  wieder
  gestattet
  wurde,
  sah
  es
  wüst
  in
  diesen
  Wohnungen
  aus.
  Alle
  waren 
  verschmutzt,
  mehr
  oder
  weniger
  beschädigt
  und
  mussten
  renoviert
  werden.
  Das
  Hausmobilar 
  war
  vielfach
  beschädigt,
  zerstört
  oder
  in
  die
  Waldstellungen
  zwischen
  Roetgen, 
  Lammersdorf
  und
  Germeter
  verschleppt
  worden.
  Da
  zu
  der
  betreffenden
  Zeit
  der
  größte 
  Teil
  der
  Männer
  noch
  im
  deutschen
  Heer
  stand
  oder
  kriegsgefangen
  war,
  lastete
  eine 
  schwere Auf
  gabe auf den Frauen und Kindern, die fast ihre Kräfte zu überstei
  gen drohte.