Kurt Steffens berichtet über das “Prinzenhöffchen”:
Es war das alte Gaststättenhaus von Eugen Reinartz in der Vogelsangstraße. Hermann Josef Cosler erwähnt diesen Namen im “Plan von Roetgen” unter Nr. 7:  Prinzenhöffchen: Drei Häuser, welche ursprünglich ein Gehöft gebildet zu haben scheinen. Am Ende des vorigen Jahrhunderts war es von einem reichen Geschäftsmann, Cornelius LÜTGEN, volkstümlich "Pauls - Nelles", Vater des nachherigen Bürgermeisters Johann LÜTGEN, bewohnt. Cornelius LÜTGEN, Sohn von Paul LÜTGEN, Nachkomme jenes Mannes, der zum Glaubensabfall den ersten Anstoß gab. Ob Cornelius LÜTGEN das Haus ursprünglich gebaut, ist uns nicht bekannt. Von seinem bedeutenden Reichtum zeugte nicht nur die spätere Wohlhabenheit seiner Kinder und besonders des einen Sohnes Johann LÜTGEN, welcher als Rentner und Besitzer mehrerer ansehnlicher Häuser und Liegenschaften 1865 gestorben ist, sondern auch die Überlieferung erzählt davon. Diese erzählt nämlich, daß er während der französischen Herrschaft eine solche Menge Staatspapiere (Assignate) hatte, daß ihm zu der Zeit, wo dieses Geld außer Gültigkeit kam, von der Staatsverwaltung der "Zirkel", ein großer dem Staat gehörender Walddistrikt im Osten von Roetgen, angeboten wurde. Weil er aber bei diesem Handel zu kurz zu kommen glaubte, nahm er das Anerbieten nicht an. Als bald darauf das revolutionäre Papiergeld außer Cours gesetzt wurde, waren seine Papierstücke wertlos. Das gewesene Geld nahm er und verbrannte es im Backofen, damit niemand wisse, wie viel er verloren habe.     Der "Zirkel" soll ehedem Eigentum der Abtei Burtscheid gewesen sein und bei der Säkularisation an den Staat gefallen sein. Das Hauptgebäude mit dem Wohnhaus Prinzenhöffchen ist jetzt Eigentum und Wohnung des kath. Kirchmeisters Johann Peter REINARTZ, der daselbst Bäckerei, Kleinhandel mit Spezereien und Schenkwirtschaft betreibt. Über den Namen des Lokals können wir nichts sagen.” (Ergänzung: rowi) In seinen Erinnerungen schreibt Cosler im “Herbert Hoss Teil”: “Während der franz. Besatzung wurde dort 1798 evangelischer Schulunterricht nur am Sonntag abgehalten.” Diese alte Gaststätte mit dem schrägen Dach wurde nun im Jahre 2002 abgerissen. 210 Jahre lang hing in diesem Haus eine “Erinnerungsplatte” mit dem Namen des Neu - Erbauers im Jahre 1792 - nämlich: CURNELLHUS LUTHGEN UND - SEINE - E - FRAU - ANNA - MARIA - FOERSTER
Arthur Stollewerk, Wolfgang Reynartz und der Berichterstatter retteten dieses Erinnerungsstück vor der Vernichtung. Das Foto der Namensplatte machte Willi Linzenich (wohnhaft Grünepleistraße Nr. 36) in der Jennepeterstraße Nr. 3 vor dem Garagentor. Dafür erhielten wir dieses Foto!
Die Erinnerungsplatte aus Holz - vielemale mit Farbe überstrichen -  befindet sich jetzt bei Wolfgang Reynartz. Wolfgang ist ein Nachkomme der großen (leider in Roetgen ausgestorbenen) Lütgen Familie.
Roetgen, November 2007