Bericht über Arbeiten von Ernst Vogel:
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Künstlerische Begabung eines Roetgeners
Von Käthe Vogel
Anfang des Jahres 1957 war das Erdgeschoss unseres Hauses bezugsfertig, und wir, mein verstorbener Mann, ein gebürtiger Roetgener, mein Sohn und ich, wir zogen nach Roetgen. Zu dieser Zeit gab es im Ort noch keine Wasserleitung, obwohl sich im Roetgener Gebiet eine Talsperre, die Dreilägerbachtalsperre  befand. In allen Häusern waren Brunnen. Es wurde dort gebaut, wo ein Brunnen gefunden wurde. Ich weiß sicher, dass der damalige Hausgeistliche des Klosters, Pater Gabriel, in Roetgen bekannt als Kaplan Johnen, für viele Roetgener vor dem Bau eines Hauses das Wasser für den Brunnen mit einer Wünschelrute gesucht hat. Mit dem Bau unseres Hauses wurde Ende 1956 begonnen. Zu der Zeit war Herr Hugo Linzenich Bürgermeister der Gemeinde Roetgen. Er informierte meinen Mann, dass wir keinen Brunnen suchen und ausbauen brauchten, weil die Perlenbachtalsperre seit 1953 im Bau war. Roetgen sollte von dieser Talsperre mit Leitungswasser versorgt werden. Wenn der Hauptstrang über die Bundesstraße verlegt sei, würde der Wollwaschweg als eine der ersten Nebenstraßen eine Wasserleitung bekommen. Das war geplant, weil die Gemeinde im Wollwaschweg Grundstücke besaß, die verkauft wurden und durch eine vorhandene Wasserleitung im Wert stiegen. Als wir in Roetgen wohnten, lernte ich auch den Vetter meines Mannes, Ernst Vogel, kennen. Dieser Mann hat mich immer sehr beeindruckt. Nicht nur, weil er ein hilfsbereiter Mensch war, sondern weil ich überzeugt war und immer noch bin, dass er in gewisser Weise ein Künstler war. Er war ein Handwerker, ich glaube, die Berufsbezeichnung war Schlossermeister und seine Werkstatt war an der Bundesstraße, wo heute die Waschanlage der Tankstelle von Mathée ist. Warum ich ihn für einen künstlerisch begabten Menschen hielt, das möchte ich erklären. Als die Perlenbachtalsperre gebaut und das Filterhaus der Talsperre fertig war, hat Ernst Vogel die Figur, die an dem Gebäude zu sehen ist, gefertigt.
Außerdem hat er uns bei einer Gelegenheit einen Teller geschenkt. Darauf ist ein Schmied bei seiner Arbeit zu sehen (der Vater meines verstorbenen Mannes war ein Schmiedemeister). Das Motiv hat Ernst Vogel in das Material hinein geklopft.
Er hat ebenfalls kunstvolle Eisentore hergestellt, z. B. das Tor zum kath. Friedhof. Es wäre sehr zu bedauern, wenn das Wissen um dieses Können des Roetgener Ernst Vogel in Vergessenheit geraten würde.