Der ganze Ort ein Narzissen - Meer:
Von Franz Schroeder    Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass in meiner Kindheit in den 1950er bis in die 1960er Jahre hinein in beinahe jedem Garten die wilden Narzissen blühten. Egal wo man sich im ganzen Dorf aufhielt, es gab keinen Garten wo diese wilde Narzisse nicht zu sehen war.
PDF: Narzissen
Bis dann die Rasenmäher kamen!    Eine Narzisse muss so lange stehen bleiben, bis die Samenstände sich geöffnet haben. Noch besser ist es, auch die Blätter noch eine ganze Zeit stehen zu lassen, weil die Zwiebel die Kraft für das nächste Jahr über die Blätter aufnimmt und speichert (Narzissen sollten nicht abgemäht werden, bevor das Laub vergilbt, da ihre Zwiebeln sonst nicht ausreichend Nährstoffe für die nächste Blüte sammeln können).    Nachdem die Kaninchen größtenteils abgeschafft wurden (für die Kaninchen blieb das Gras noch lange stehen und wurde nur in kleinen Flächen, gerade so groß, dass es für die Fütterung reichte, abgemäht). Was also sollte man den nun mit den nicht mehr am Haus benötigten Grasflächen machen?    Da kam der Rasenmäher gerade recht, ein wenig hin und herlaufen und schon hatte man einen wunderschönen Eifeler Rasen, der ja bekanntlich keinen Vergleich mit einem engli-schen Rasen zu scheuen braucht. Leider hat man dabei die Bedürfnisse der Narzissen einfach ignoriert, und heute können wir froh sein, dass es noch einige wenige Gärten in Roetgen gibt, wo sich die Eigentümer offensichtlich schon Gedanken über den Garten und die Narzissen machen. Diesen Mitbürgen gehört ein herzliches Danke gesagt, dafür, dass sie noch ein wenig unserer alten Kultur in diese so oberflächliche Zeit gerettet haben.