“Künkel”, “Im Schlunk”, “Belgisch Bassengsche”  und “Pappelallee” im Herbst 2011:
Der aktuelle “Track” dieser Exkursion ist wieder als graue Linie gekennzeichnet. Wichtige Stationen auf dem Weg sind durch die Namen der Lokalitäten benannt.
Margret & Franz
Pappelallee
Künkel
Prachteiche
...Im Schlunk
Schwimmbad...
Buchenwald
Belgisch...
...Bassengsche
Der “Künkel”:
So heißt eine Stelle im Weserbach, etwa 100m südlich der Eifelsteig-Brücke (Mühlenbendstraße). Hier hat eine ganze Reihe von Roetgenern das Schwimmen erlernt. Beim Künkel handelt es sich um eine auf natürliche Weise entstandene, damals etwa 2 Meter tiefe Mulde. Für die Kinder war es schon eine tolle, wenn auch gefährliche, Schwimmmöglichkeit. Gefährlich deshalb, weil beim Kopfsprung doch ein erhebliches Gefahrenpotential vorhanden war. Leider musste das auch ein Besucher aus Norddeutschland erfahren, der den Sprung mit seinem Leben bezahlt hat. Die Sorge mancher Mutter ist angesichts eines solchen Unfalls aus heutiger Sicht durchaus verständlich.                                                                                                                     (frasch)
Im Schlunk:
So nennt man das Gelände westlich der Weser an der Schwerzfelderstrasse mit der Flurbezeichnung: "Mückenheide". Woher die Bezeichnung Schlunk stammt, ist nicht bekannt. Gerodet wurde das Gelände von der Familie Wilms in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Es gab hier auch einen Steinbruch (zu dem wir sicher noch etwas nachtragen können). Wenn wir der Weser flussauf folgen, stoßen wir bald auf die Überreste eines Schwimmbades. Die Mauern dieses Naturschwimmbades sind heute noch vollständig erhalten, man könnte sicherlich dieses Schwimmbad wieder aktivieren. Wobei aber schon berechtigte Zweifel bestehen, ob heutige Generationen in einem derart kalten Wasser noch schwimmen wollten - von Haftungsfragen einmal ganz abgesehen. Erbaut wurde das Schwimmbad vom Arbeitsdienst vor dem 2. Weltkrieg. (Freiwilliger AD oder RAD? Muß noch geklärt werden). Zur Aufstauung der Weser wurde in die Nuten der Mauern Holzbalken eingelassen. Einige dieser Balken sind heute noch zu sehen. Laut Bericht von Georg Johnen (Zeitzeuge) hatte das Schwimmbad einen Tiefe von ca. 1,50 Meter, bei einer Länge von geschätzt 15 Metern. Es war also ein richtiges Schwimmbad.                                             (frasch)
“Belgisch Bassengsche”:
Aus dem Buch “Roetgen wie es war” von Klubert/Schartmann können wir auf Seite 41 entnehmen, dass diese Wesersperre 1891 vom Bauunternehmer Keischgens aus Petergensfeld erbaut wurde. Von hier aus wurde der Roetgener Bahnhof mit Wasser versorgt. In den fünfziger und sechziger Jahren herrschte hier reger Badebetrieb, der nur hin und wieder von belgischer Gendarmerie gestört wurde. Ich selbst kann mich erinnern, dass man ganz schön auf die Unterwasserpflanzen achten musste. Hierin hatte sich schon mancher verfangen. Auf dem Weg zum Bassengschen lag recht ein Brunnen der mit einer massiven  Abdeckung versehen war. Ängstliche Eltern erzählten ihren Kindern, dass hier der Menschenfresser hauste und sich einsamer Kinder bemächtigte. Geglaubt hat es keiner, aber irgendwie war man doch froh, wenn man mit dem Rad endlich an dem Brunnen vorbei war. Ich kann mich erinnern, dass in den 1960er Jahren  selbst im Sommer soviel Wasser in der Weser war, dass ein Mitschüler vom Hause Bojan (ehemals Forsthaus Mertens) bis zum Bassin mit einem Schlauchboot  das Bassin erreichen konnte. Nachdem die Belgischen Behörden in die Mauer ein Loch gesprengt haben (warum auch immer) genießen heute nur noch Biber die Bademöglichkeiten im Bassin. Sie sind sehr bemüht die Bäume im Uferbereich alle zu fällen, was ihnen zum großen Teil auch schon gelungen ist. Bleibt die Frage, wie lange es dauern wird, bis auch die Biber sich wegen fehlender Bäume zurückziehen werden.                                                                                                                                                                                                                        (frasch)
“Pappelallee”:
Die offizielle Bezeichnung ist: Halmespfad.* Die Pappeln wurden vermutlich nach dem 2. Krieg gepflanzt. In den 1970er Jahren sollte hier oben ein Altersheim entstehen, das Vorhaben ist aber an den Wasser- und Landschaftsschutzbestimmungen gescheitert. In den 1960er Jahren hat es hier oben so etwas wie einen Nudistenverein gegeben, damals war das Betreten der Pappelallee untersagt. Naturgemäß hat sich das nicht durchsetzen lassen, und der Verein hat wohl schnell andere Orte gesucht. (frasch)
*Anmerkung zum Namen   Einige Wanderkarten benennen den Weg als “Halmesfahrt”, Wenn man die Bezeichnung in Roetgener Platt “Halmesvard” zugrunde legt, so erscheint das korrekt. “Halmespfad” könnte also eine nicht ganz richtige Übersetzung ins Hochdeutsche sein.